Die Gästebücher, die Freiherr Jan von Wendelstadt seit dem Erwerb von Schloss Neubeuern im Jahre 1882 seinen Besuchern vorlegte, zeigen - besonders in den ersten 3 Bänden bis zur Jahrhundertwende - imposante Bilder mit dem Blick vom Schloss auf Neubeuern ins Inntal.
Fürst Philip zu Eulenburg, Mentor Kaiser Wilhelms II und enger Freund des Hausherrn, hält seine Eindrücke in einem Gedicht und Aquarell fest.
Am Fenster saß ich träumend
Beim Abendsonnenglanz
Es leuchtet in die Ferne
der Berge hehrer Kranz
es schlängelt durch die Wiese
Der blaue Fluß sich hin
Er bring´ dem Schloß viel Grüße
Wo ich so glücklich bin.
Phillip zu Eulenburg am Geburtstag des Hausherrn II/1888
1892 hält der Akademie Professor Max Kleiber, Erbauer des Wendelstein Kirchleins und Dauergast im Schloss seine Eindrücke mit dem Blick nach Westen über die neue Innbrücke fest. Ein Jahr später 1893 skizziert er den Blick von der Schlossterrasse über Neubeuern ins Inntal.
Trüb wälzt der Inn die gelben Fluten nieder
Und regenschwer zeigt sich die Landschaft heut;
Doch niemals fand den Burgherrn ich zuwider
Stets nur voll Güt´ und voller Freundlichkeit;
Draus mag der Regen auch hernieder gießen
Hier auf Neubeuern wird´s dich nicht verdrießen!
In dankbarster Verehrung d. 19./7 1892 Max Kleiber
Der österreichische Maler Josef Pepino zeigt den Blick bei der Christmette im gleichen Jahr.
